Imke Heymann: „Online-Handel bietet Einzelhändlern vor Ort Chancen.“
Geladen hatten CDA, Junge Union und die Ennepetaler CDU zu den traditionellen „Frühjahrsgesprächen“ der CDA nach Ennepetal ins Restaurant Lenjas. Einem Publikum von Jung bis Alt bot sich eine spannende Diskussion, die vom CDA-Kreisvorsitzenden Christian Brandt locker geleitet wurde.
Imke Heymann, Bürgermeisterkandidatin für Ennepetal, machte deutlich, dass man zuerst einmal die Bedürfnisse der Menschen im Blick haben muss. Wer noch um Mitternacht einkaufen möchte, könne dies heute schon online tun. „Ich will aber die Händler in unserer Innenstadt dafür begeistern, sich diesem veränderten Kaufverhalten nicht zu verschließen, sondern sich ein zweites Standbein im Online-Handel zu schaffen. Wenn wir nicht mehr vor Ort einkaufen, wird es für unsere Städte schwer.“ Hier sehe die Bürgermeisterkandidatin die große Herausforderung für die Zukunft. „Mit einem stimmigen Gesamtkonzept werden wir unsere Innenstadt langfristig attraktiv halten,“ war sich Imke Heymann sicher.
Als CDA-Vertreterin machte die CDU-Landtagsabgeordnete Claudia Middendorf auf die Gefahren der Digitalisierung aufmerksam. „Internet und Mobiltelefon können auch Suchtmittel sein und krank machen. Es geht nicht an, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ständig erreichbar sind.“ Gleichzeitig machte sie als Landtagsabgeordnete deutlich, dass der Wunsch nach schnellem Internet gerade auch für die Wirtschaft nachvollziehbar sei und das Land die Städte hierbei mehr als bisher unterstützen müsse. „Sieben Millionen Euro vom Land bei notwendigen Investitionen in der Größenordnung von hunderten Millionen Euro sind ein krasses Missverhältnis,“ so Claudia Middendorf in Richtung Land.
Auf das Verhältnis von Bürgern und den Verwaltungen ging schwerpunktmäßig die CDU-Landratskandidatin Dr. Babett Bolle ein, die als Pionierin ein Home-Office bekommen hatte und in den Anfängen großen Vorbehalten ihres Arbeitgebers entgegentreten musste. Sie wisse aus eigener Erfahrung, wovon sie rede. „Auch im Verhältnis von Bürgerinnen und Bürgern zur Verwaltung müssen wir uns primär nach den Bedürfnissen der Menschen richten.“ Man werde durch digitalisierte Amtsstuben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltungen entlasten. Sie hätten dann Zeit für persönliche Hilfestellungen für Bürgerinnen und Bürger. „Wir wollen keine anonymen Verwaltungen,“ so Dr. Babett Bolle und Imke Heymann übereinstimmend.
Einen viel ungezwungeneren Zugang zu den neuen Medien hatte JU-Chef Nils Buchartowski. „Internet und Smartphone sind für unsere Genreration unverzichtbar.“ In der Diskussion wurde dies von jüngeren Teilnehmern bestätigt. Man könne ohne Smartphone keine Verabredungen mehr treffen oderVeranstaltungen organisieren. „Wir sind mit dem Smartphone zu Welt gekommen. Für uns gehört es zu unserem Leben,“ so Nils Buchartowski. Die Veranstaltungendete mit einem Appell von Claudia Middendorf: Sie habe aus der Diskussion entnommen, dass Frauen oftmals einen anderen Zugang zur Politik hätten.